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Nicht ganz allein im All

Der neue und grandiose Roman, der Astronaut von Andy Weir ist schwer zu beschreiben, ohne all die überraschenden Wendungen zu verraten. Der Roman ist eine konsequente Weiterentwicklung des Marsianers. Dieses Mal ist der Astronaut keinen Botaniker, der sich in der lebensfeindlichen Marsumgebung selber retten muss, sondern einen Highschool Lehrer, der fern des heimatlichen Sonnensystems, die komplette Menschheit retten darf.

Leser die den Marsianer schätzen, werden den Astronaut lieben, da Andy Weirs Stilmittel wieder deutlich zu erkennen sind. Die Spannung wir dabei durch die unwirtlichen Orte der Handlung erzeugt, welche eine permanente Bedrohung für Leib und Leben der Hauptfigur bereit halten. Nur dank seines breiten, wissenschaftlichen Verständnisses, gelingt es dem Raumfahrer Ryland Grace, dem eigenen Untergang immer wieder zu entgehen. Im Vergleich zum Marsianer, treibt Andy Weir dies beim Astronauten auf die Spitze: Mit viel Mathematik, (Astro-) Physik, Chemie, Linguistik, Informatik und Biologie schafft es der Astronaut nicht nur sich, sondern auch seinen Begleiter vor dem sicheren Tod zu bewahren. An der einen oder andern Stelle kann diese wissenschaftliche Detailverliebtheit auch mal langatmig sein. Sie ist aber nie umsonst und der Leser wird mit einem herausragenden Spannungsbogen und einem unglaublichen Ende belohnt.

Dabei ist der Rhythmus des Romans um einiges komplexer als im Marsianer. Als hilfreiches und neues Stilmittel kommen in regelmäßigen Abständen Rückblicke vor, welche einen ebenso spannenden wie bemerkenswerten, zweiten Handlungsstrang beschreiben. Dieser führt den Leser zu den Hintergründen dieser abenteuerlichen Reise.

Das wir es schaffen können, die Welt vor dem bevorstehenden Untergang (=Klimakatastrophe) mit Hilfe der Wissenschaft zu retten, ist wohl die Kernaussage von Andy Weirs neustem Hard-SF-Werk. Der Astronaut bringt dabei mehr Spannung, mehr Überraschungen und mehr Humanismus auf 536 Seiten unter, als alle anderen Science Fiction Romane in diesem Frühjahr. Kein Wunder also, dass Herr Weir die Filmrechte bereits veräußert hat.

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